A Literaturempfehlung

Für den Einsteiger in das Thema computerbasiertes Lernen ergibt sich das Problem, für die Informationssuche mit einer Unzahl von Büchern konfrontiert zu sein. Nach langer Lektüre und stundenlangen Sitzungen im Internet stellt der Leser dann jedoch enttäuscht fest, daß sich die guten Quellen auf eine Handvoll reduzieren. Um dem Neueinsteiger diesen Aufwand zu ersparen werden jetzt einige Werke kurz vorgestellt, die guten Gewissens als Standardwerte bezeichnet werden können.

Einen guten Einstieg in das computerbasierte Training bietet das Buch:

BODENDORF, Freimut: Computer in der fachlichen und universitären Ausbildung München (Oldenbourg Verlag) 1990. (= Handbuch der Informatik)

Nach einem kurzen geschichtlichen Überblick geht der Autor prägnant auf physiologisch und pädagogisch relevante Themen ein. Nach der Bestimmung von Hard- und Softwarevoraussetzungen unternimmt der Autor eine Einteilung der verschiedenen Lernsysteme in Hauptkategorien. Die aufgezeigte Einteilung findet in der Literatur häufig Nachahmer und ist weithin akzeptiert. In einem weiteren Kapitel behandelt Bodendorf dann die Implikationen für die kommerziellen Herstellung von Lernsoftware. Von der Planung über die notwendigen Werkzeuge hin zur Vermarktung läßt er nichts aus. Bevor er dann Implementierungen in der universitären Ausbildung vorstellt, wird das komplexe Thema der wissensbasierten und adaptiven Lernsysteme behandelt.

Abgeschlossen wird das Werk durch eine sehr umfangreiche Literaturliste und Literaturempfehlungen zu themenbezogenen wissenschaftlichen Büchern und Zeitschriften.

Tiefer geht der Einblick in:

SCHULMEISTER, Rolf: Grundlagen hypermedialer Lernsysteme Theorie-Didaktik-Design Bonn, Paris [u.a.] (Addison-Wesley) 1996.

In dem Buch von Schulmeister werden alle Bereiche der Entwicklung interaktiver Lernsysteme abgedeckt. Von den theoretischen Grundlagen der Lernforschung mit neuesten Erkenntnissen bis hin zur Analyse real existenter Produkte ist alles kompakt aufbereitet. Der Autor hat bei seinen Betrachtungen alles was im Bereich des Lernsystemdesigns und der Hypermediengestaltung an Literatur verfügbar ist berücksichtigt. Er fährt sich deshalb nicht auf eine Modellansicht ein, sonder vergleicht die verschiedenen Theorien und zieht seine eigenen Schlüsse daraus. Die Literaturliste spricht dabei für sich. Demjenigen, der nur ein Buch zur Vorbereitung sucht, kann dieses Werk nur empfohlen werden. Es ist auch ein guter Startpunkt für die Suche nach weiterer Literatur zum Thema.

Literatur zur Pädagogik selbst sei nur dem empfohlen, der sich mit dem Thema intensiv beschäftigen muß. Die gefundene Literatur ist nicht von entsprechender Qualität, um hier eine Nennung zu rechtfertigen. Entweder sind die Ausführungen zu tiefgründig oder für die CBT-Entwicklung nicht relevant.

Wegen der inzwischen unüberschaubaren Menge an Büchern zum Thema Internet und den dort verwendeten Technologien soll hier auf eine Empfehlung verzichtet werden. Je nach Präferenz sind Bücher in mehr wissenschaftlicher Aufbereitung oder eher als "easy reading" erhältlich. Gerade Bücher amerikanischer Herkunft zählen zur letzteren Kategorie.

Anzumerken ist auch noch, daß es ratsam ist, nicht auf die Übersetzung von Büchern aus dem Englischen zu warten, da die Informationen mit dem Erscheinen des Buches in der deutschen Version meist schon überholt sind.